Herbst. Furkan liegt im Gang und schreit. Seine ist Mutter weg. Jetzt muss er alleine hier durch. Den ersten Kindergartentag hat er sich ganz anders vorgestellt. Im Gruppenraum sitzt Tiffany vor ihrem Bild. Sie kann aber nicht weitermalen, weil sie sich die Ohren zuhält. Sie ist schon seit ein paar Tagen hier, aber an Lärm und Chaos hat sie sich noch lange nicht gewöhnt. Filip und Hanna spielen jeder für sich in einer Ecke. Der Trubel beeindruckt sie wenig. Sie waren schon öfters da, um ihre große Schwester Debora abzuholen.
Alltag in einem Münchner Integrativkindergarten. Soziologie im Miniformat.

Der Dokumentarfilm „Der Garten“ beobachtet Kinder zwischen drei und sechs während ihres ersten Jahres in der Gruppe. In diesem Jahr wird sich entscheiden, ob der Kindergarten zum Paradies oder zur Hölle wird. Die Kamera begibt sich auf Augenhöhe und bleibt ganz nah bei den Kindern, geduldig und beobachtend. Sie ist einem Geheimnis auf der Spur, dem Geheimnis des Wachsens und dem Geheimnis der Suche nach dem eigenen Platz in der Welt.

Sommer. Furkan und Hanna liegen in der Hängematte und schaukeln. Furkans Mutter kommt zum Abholen. Es ist der letzte Tag vor den Ferien. Furkan versteckt sich und Hanna kichert.